Licht in der Dunkelheit
Spät, zu spät, komme ich von der Bezirksvorstandssitzung an diesem Oktoberabend nach Hause. Ich bin noch zu wach ums ins Bett zu gehen, lese noch in der Zeitung. Sollte es in der Nacht nicht starke Sonnenstürme geben und als Auswirkung Polarlichter bis in unsere Breiten? Und tatsächlich, kurz vor dem Schlafen mache ich das Fenster im Obergeschoß auf, der Regen ist vorbei, der Himmel aufgerissen und ich sehe einen hellen Schein im Norden. Sind das die Polarlichter? Ich zücke mein Smartphone, wähle die Langzeitbelichtung und tatsächlich: Da sind die Lichter in einem beeindruckenden Farbspiel von grünem und rotem Leuchten in der ansonsten dunklen Nacht.
Im Johannes Evangelium ganz am Anfang lesen wir von Jesus Christus, dem wahren Licht, das in die Welt gekommen ist und für alle Menschen leuchtet. Jesus, der schon vor der Erschaffung der Welt bei Gott seinem Vater war und diese Herrlichkeit verließ, um Gottes Gnade und Wahrheit uns Menschen zu zeigen.
So wie das am ersten Schöpfungstag – einem Sonntag – geschaffene Licht die Lebensgrundlage für die gesamte Schöpfung ist, so ist der – an einem Sonntag – auferstandene Jesus die Lebensgrundlage als Licht für uns Menschen, über den Tod hinaus, in Ewigkeit.
Wir lesen weiter, dass viele Menschen Jesus als das Licht nicht sehen und annehmen wollen.
Ich denke wieder an die Polarlichter über Mössingen: Sie sind nicht aufdringlich, ich muss mich auf sie einlassen, daran glauben, um sie zu sehen, aber dann leuchten sie als wunderbares, farbiges Licht in die Dunkelheit – als Realität!
Diesen Jesus habe ich im Alter von 15 Jahren in mein Leben gelassen und erlebe seitdem sein Licht, durch alle Dunkelheiten hindurch. Das macht mich zuversichtlich für die Zukunft.
Ich wünsche euch eine gesegnete, erleuchtete Adventszeit!
Euer Hans-Jürgen Klusemann