Menschen, Menschen…

“Seid freundlich und geduldig , gebt andere nicht so schnell auf und dient einander in selbstloser Liebe!
Setzt alles daran, dass die Einheit – wie sie der Heilige Geist schenkt – nicht durch Unfrieden zerstört wird.“
aus „Hoffnung für alle“ Epheser 4,2ff
Wir Menschen sind so beglückend verschieden. Jeder ist anders, einmalig, original. Gesicht und Charakter, Geschichte und Prägung, Geschlecht und Alter, Gaben und Grenzen sind immer wieder anders. Jeder ist eine einmalige, unverwechselbare, unvergleichliche und wertvolle Persönlichkeit.
Aber die Originalität kann auch bedrücken, wenn Menschen sich miteinander vergleichen, übereinander urteilen und einander verachten oder beneiden. An der Andersartigkeit anderer kann man sich ja nicht nur freuen, sondern auch reiben. Fremdheit kann nicht nur bereichern, sondern auch ängstigen. Da ist es gut, neben dem Glück der Originalität noch das Glück der Solidarität zu sehen. So verschieden die Menschen gebaut und geartet sind, so gleich sind sie von Gott geliebt und gewollt. Die Unterschiede dürfen uns bereichern aber nicht trennen. Denn vor Gott sind wir alle gleich, einmal im Sinne der Schuld vor Gott und dann im Sinne der Liebe von Gott.
Gott hat uns verschieden begabt und geführt, aber alle gleich begnadigt und geliebt. Wenn wir gleich geliebt sind, können wir auch verschieden geprägt sein. Vergleichen, Beneiden, Verachten, Verurteilen und Schlechtmachen müssen nicht mehr sein.
Für uns Christen in verschiedenen Berufungen und Aufgaben, Kirchen und Konfessionen gilt ein wichtiger Grundsatz: Nie dürfen die Unterschiede, Trennungen oder Grenzen zwischen uns wichtiger werden als die Sonne über uns! Wir leben alle von der gleichen Liebe und Güte Gottes. In dieser Angewiesenheit auf Gottes Zuwendung sind wir alle gleich, so verschieden wir auch sein mögen.
So haben wir im Miteinander doppeltes Glück; das der Originalität und das der Solidarität.
Aus Axel Kühner: „Hoffen wir das Beste“
Ja, ich wünsche mir, dass wir dieses doppelte Glück begreifen. Und so träume ich von und bete für eine Welt, in der jeder Mensch sein Gegenüber mit den Augen der Liebe, des Verständnisses und der Barmherzigkeit betrachtet, damit Frieden werde auf der ganzen Welt.
Gedanken von Edda Buck-Labitzke