An seiner Hand
Zu Beginn möchte ich zwei Bilder mit euch teilen, die ich im letzten Urlaub am Strand gesehen habe:
1. Bild: Wellen rollen ans Ufer. Ein Vater steht mit seinem 3–4-jährigen Sohn Hand in Hand im Wasser. Die zwei schauen auf die Wellen und der Kleine steht fest neben seinem Vater, obwohl die Wellen weiter hinten so hoch sind wie er selbst. Er steht bis zu den Knien tief und wird immer wieder von einer heranrollenden Welle bis zum Hintern, manches Mal bis zum Bauch nass gespritzt. Er wirkt mutig, hebt ab und an ein Bein, als ob er ein Schritt vorwärts gehen will – gehalten von der Hand seines Vaters. Vater und Sohn unterhalten sich! Es war ein berührendes Bild die zwei da so miteinander zu sehen! Wie eine Einheit!
2. Bild: Etwas weiter entfernt steht ein anderer Vater mit seinem 5-jährigen Sohn im Wasser – ähnlich und doch anders.
Dieser Vater hat beide Hände in seine Shorts gesteckt. Beide schauen ohne zu sprechen auf das Meer. Die Wellen kommen, der Junge dreht sich mit dem Schreck im Gesicht um und läuft vor den Wellen raus aus dem Wasser an den Strand. Der Vater sagt nichts, behält die Hände in seiner Shorts, dreht sich langsam um und sieht seinem Sohn hinterher mit einem Gesichts-Ausdruck von Teilnahmelosigkeit!
Unglaublich – mir tat der Sohn leid – besonders, da ich vorher das andere Bild gesehen habe! Welch ein Unterschied! Mit Blick in unsere Welt und auf unser Umfeld könnte man meinen, dass auch auf uns große Wellen zurollen: „Die Welle“ der Kriegsgefahr – von der wir nicht wissen, wo sie hin rollt, „die Welle“ der Teuerungen – die noch nicht absehbar sind mit ihren Folgen, eine gesundheitliche Diagnose, berufliche oder persönliche Herausforderungen, die auch wie eine Welle empfunden werden können und die drohen, den Boden unter den Füssen wegzuziehen.
Wie ist mein persönliches Bild von Gott? Der neben mir steht, aber nicht wirklich an mir persönlich interessiert ist? Oder der wie im ersten Bild an meiner Seite ist, interessiert an mir, mich haltend, damit die kommenden Wellen mich nicht umwerfen? Im Jesaja Buch haben wir ein Bild dazu, wo Gott selber spricht: Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich! – Jes. 41,10
Was für ein Versprechen! Ich will darauf vertrauen, dass dies auch mir und dir gilt! Vielleicht werden wir nass dabei, aber wir gehen nicht unter! Ich wünsche mir, dass wir einander Mut machen, diesem starken Gott und Vater, im Anblick der heranrollenden Wellen – wie sie auch immer aussehen – zu vertrauen, weil ER unsere Hand hält, hilft und schützt!