Die hohe Kunst der Freude

„Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin, wer aber ständig niedergeschlagen ist, wird kraftlos und krank,“ sagt Salomo in Sprüche 17.

Um leben zu können, braucht der Mensch Freude. Sie ist ein durch nichts zu ersetzendes Lebenselixier. Gott hatte von Anfang an für uns Menschen Freude eingeplant. Das wird durch die einzigartige Schöpfung mit ihren Farben und ihrer Vielfalt deutlich.

Nun leben wir nicht mehr im Paradies, sondern in einer Wirklichkeit, die jede und jeder von uns kennt. Das war ursprünglich nicht so gedacht. Aber die menschliche Eigenschaft der Freude hat uns Gott gelassen und wir haben etwas Mühe, wenigstens etwas von der ursprünglichen Freude zurückzugewinnen.

Die übliche, natürliche Freude, die praktisch alle Menschen haben, braucht immer einen Anlass. So ein Anlass kann ein persönlicher Erfolg, ein Geschenk oder ein besonderes Erlebnis sein. Wenn der Anlass abklingt, verliert sich auch die Freude, die er gemacht hat. Die Art unseres Lebens führt dazu, dass die Anlässe immer gewichtiger und massiver, meist materiell wertvoll sein müssen, um ein Gefühl der Freude auslösen zu können.

Wir müssen an der Stelle allerdings erkennen, dass die natürliche, menschliche Freude ihre Grenzen hat. Sie ist eine oberflächliche Freude, die schnell kommt, aber auch schnell wieder gehen kann. Wir sollten uns allerdings von der Idee verabschieden, dass äußerlicher Wohlstand und körperliches Wohlbefinden der Schlüssel zum Glück und zur Freude sind. Wir Christen haben auch noch eine andere Quelle der Freude!

Paulus schreibt „Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung.“

Tiefe innere Freude ist nicht durch äußerliche Dinge machbar! Diejenige oder derjenige, der Freude auf Knopfdruck machen könnte, wäre alle Sorgen los! Denn mancher würde ein Vermögen bezahlen für eine Stunde voller Freude.

Freude ist eine Frucht, die in uns wachsen muss, also das Ergebnis eines längeren Vorgangs. Wo die Freude als Frucht geerntet wird, da ist schon lange vorher einiges passiert. Dazu braucht es Beziehungen, die Beziehungen zu Menschen, aber besonders die Beziehung zu Gott, zu Jesus. Was uns hilft, Freude zu säen, ist das Wort Gottes und das Gebet und das Wissen um Vergebung.

So, wie die Angst ein Grundgefühl des heutigen Menschen ist, das nicht durch gutes Zureden beseitigt werden kann, so ist die echte Freude das tief beglückende Grundgefühl des Christen. Jesus ist der Mittelpunkt unseres Lebens! In seiner Nähe sind die zermürbenden Sorgen des Alltags verblasst, bei ihm erleben wir das tiefe Glück der Geborgenheit und Freude.

Günter Blankenhorn