Du bist ein Gott, der mich sieht. 1. Mose 16,13

Da ist Hagar, die von ihrer Chefin gedemütigt wird, vielleicht gefrustet, auf jeden Fall in einer sehr schweren Lebenssituation und sie haut ab in die Wüste. Dort bekommt sie durch einen Engel ein Gesprächsangebot von Gott. Der Engel spricht sie mit ihrem Namen an, den er kennt. „Hagar, wo kommst du her und wo willst du hin?“ Hagar nimmt diese Möglichkeit wahr und erlebt eine Wendung! Sie antwortet ehrlich: „Ich bin meiner Chefin davongelaufen“. Drei Dinge bekommt sie von dem Engel zugesprochen: Er macht ihr Mut: Der Herr hat dein Elend erhört! Er zeigt ihr die Richtung: Kehre wieder um zu deiner Chefin. Er spricht ihr eine Verheißung zu: Du bekommst einen Sohn, Ismael. Ich will deine Nachkommen so mehren, dass sie der großen Menge wegen nicht gezählt werden können. Darauf nennt Hagar Gott: Du bist ein GOTT, der MICH sieht!

Gott nimmt Hagar wahr, er nimmt sie ernst und kümmert sich um sie. Auch wenn es äußerlich erstmal keine sichtbare Veränderung der Situation gibt. Hagar muss im Vertrauen zurückgehen, dass das Gehörte eintreten wird. Sie hätte auch einen anderen Weg einschlagen können – sie wurde nicht mit Gewalt zur Umkehr gedrängt! Gott ändert auch nicht die Arbeitsverhältnisse, Hagar behält dieselbe Chefin. Was hat sich also verändert? Hagar hat dem Wort der Verheißung geglaubt. Zu wissen, dass dieser Gott sie wahrnimmt, auch in ihrem Bedürfnis nach Anerkennung, das hat sie innerlich neu ausgerichtet und stark gemacht für den „Alltag“. Wir wissen heute, dass Gott diese Verheißung an Hagar wahr gemacht hat!

Wo immer auch im Heute unsere „Wüste“ sein mag – uns gilt dasselbe: Du bist ein Gott, der mich sieht! Wir werden von Gott gehört! Wo wir uns von ihm entfernt haben, dürfen wir umkehren! ER möchte uns die Richtung zeigen. Wir haben jede Menge Verheißungen in Gottes Wort an uns! – Die Frage ist vielmehr: glaube ich sie, vertraue ich darauf? Ich wünsche uns das Vertrauen der Hagar, mit diesem Gott, der uns sieht!

Noch ‘ne Idee: Erzähl davon, das stärkt dich und ermutigt dein Gegenüber.

Anke Klusemann