Als Kirche in Dußlingen wollen wir
- Eine Gemeinde sein, in der Gemeinschaft wichtig ist
- Miteinander feiern und genießen, lachen und weinen
- Mut machen, Interesse wecken, motivieren und zum Glauben einladen
- Die Liebe Gottes zu uns Menschen praktisch weitergeben.
Was es sonst noch gibt:
- Auf die Jahreszeiten bezogene Gottesdienste und Feiern
- Freizeiten und Ausflüge
- Begegnung beim gemeinsamen Essen
- Verkauf von fair gehandelten Waren
- Kirche und Kultur: Musikalische Angebote mit Vorträgen, Lesungen etc., Konzerte
- Capoeira Gruppen (bras. Tanzkampfsport)
Uns ist der ökumenische Dialog wichtig. Deshalb arbeiten wir gerne mit den anderen Kirchen im Ort zusammen.
Sind Sie neugierig geworden?
Dann schauen Sie doch einfach mal unverbindlich vorbei.
Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen!
Die erste Stubenversammlung fand 1879 im Haus des Heizers Johannes Maier in die Uffhofenstraße statt. Es war die „Stund“ der Ev. Gemeinschaft, welche von Predigern aus Tübingen betreut wurde. Marie Zoller, geb. 1904, wurde bereits als Kind von ihrer Mutter mitgenommen.
Auch Michael und Mathilde Burkhardt fanden den Weg in die Uffhofenstraße. Sie waren Methodisten. Michael Burkhardt war von Beruf Goldschmied und arbeitete bei einer jüdischen Firma in Pforzheim. Diese gründete eine Filiale in Dußlingen, die „Goldfabrik“ – er war hier Geschäftsführer.
Durch eifriges Einladen wuchs die Versammlung, die „Stube“ wurde zu klein. Die Burkhardts stellten einen Raum in der Goldfabrik zur Verfügung, so dass umgesiedelt werden konnte.
Mit der Zeit wurden auch diese Räumlichkeiten zu eng, da eine Sonntagsschule gegründet wurde. Zu den Grundsätzen der Evangelischen Gemeinschaft gehörte es schon damals, dass bereits die Kinder mit den biblischen Geschichten und der Liebe Gottes bekannt gemacht wurden.
Durch unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter (z.B. Fritzenkathree, Michael Burkhardt, Anna Klett, Maria Marquardt usw.) wuchs die Kinderarbeit ständig.
Später übernahmen Rosa Klett, Emma Dieter und Albert Rilling diesen Dienst.
Michael Burkhardt trug sich mit dem Gedanken, einen größeren Versammlungssaal zu schaffen. Ein eigenes Gebäude wurde in Erwägung gezogen. Wie sollte es jedoch finanziert werden? Der erste Schritt war der Erwerb eines Bauplatzes.
Vater Burkhardt war ein Mann der Tat. Von seinem Chef hatte er für „Fleiß und Aufmerksamkeit“ eine sehr wertvolle goldene Taschenuhr bekommen. Kurz entschlossen bot er diese einem Tübinger Uhrmacher zum Kauf an. Da es sich um ein einzigartiges Stück handelte, wurde ein stolzer Preis erzielt. Der Bauplatz wurde gekauft, in der Wilhelm-Herter-Straße.
In der Nachkriegszeit war das Baumaterial rar und teuer und die Dußlinger Gemeinde war nicht sehr finanzkräftig. Michael Burkhardt machte sein Gotteshaus zu einem Gebetsanliegen. Bei einer Zugfahrt traf er „zufällig“ einen christlichen Schweizer, einen Herrn Gerber aus Winterthur. Im Gespräch kamen sie auf die Notlage der Dußlinger Gemeinde. Herr Gerber versprach, in seiner Heimat die Sache vorzubringen. Das Wunder geschah, es traf ein ansehnlicher Spendenbetrag aus der Schweiz ein.
Von den Entringer Geschwistern hörte man, dass ihre Kapelle zu klein sei. Diese wurde zum Kauf angeboten. So kam es, dass das Gebäude Stein um Stein abgebrochen und in Dußlingen wieder aufgebaut wurde. 1924 war die Einweihung!
Anfangs war das Leben in den neuen Räumen beschwerlich. Zur damaligen Zeit war das Gebiet um die Kapelle freies Feld, der Zugang nur ein unbefestigter Feldweg. Bei schlechtem Wetter und im Winter bahnte Michael Burkhardt für die Kirchgänger den Weg, damit diese nicht im Dreck und Schlamm versanken. Auch das Putzen und Heizen war ihm nicht zu viel.
Aus Kindern wurden Jugendliche, deshalb wurde jetzt eine Jugendstunde gegründet. Familie Burkhardt stellte in der Goldfabrik ihre Wohnstube zur Verfügung, da diese im Winter schon beheizt war und es sich auf dem ‚Burkhardtschen Sofa und den gepolsterten Stühlen bequemer sitzen ließ.
In jener Zeit gab es in Dußlingen viele sogenannte „Lichtstuben“. Hier trafen sich junge Leute zum geselligen Beisammensein. Ein Angebot der Gemeinschaft war die Jugendstunde, in der man in der Bibel las und über Gottes Wort nachdachte. Der Leiter war auch hier Michael Burkhardt.
Das Angebot einer Sonntagsschule war einmalig im Ort, viele Kinder nutzten freudig das sonntägliche Angebot.
Zur Bereicherung des Gottesdienstes wurde ein Gitarrenchor gegründet. Mina Fröhlich war mit Leib und Seele dabei. Ihr Vater war Maler. Er malte ein großes Bild – die Kreuzigungsgeschichte – welches viele Jahre hinter der Kanzel seinen dominierenden Platz einnahm. Mina Fröhlich sah ihre Aufgabe im Besuchsdienst. Sie war unermüdlich im Einsatz bei Kranken- und Altenbesuchen.
Auch ein gemischter Chor wurde ins Leben gerufen. Der erste Dirigent war Adolf Grauer aus Gomaringen. Viele Jahre radelte er bei Wind und Wetter in die Dußlinger Kapelle. Danach übernahm Max Zoller das Dirigentenamt und auch den Organistendienst. Sein Nachfolger war Willi Jaun.
In den fünfziger Jahren wurde wieder einen Jugendkreis gegründet, die Bühne in der Kapelle wurde zum Jugendraum ausgebaut. Um Materialspenden bat man bei Geschäften in der Region, die dann auch zahlreich eingingen. Es war eine fröhliche Gemeinschaft mit vielen Angeboten zur Stärkung des Glaubens, mit Missionsveranstaltungen und Aktivitäten wie Ausflüge und Feiern. Der Busausflug zur Süddeutschen Jährlichen Konferenz war ein Höhepunkt. Dort traf man anderer Gläubige und hörte von Entwicklungen der Gemeinschaft andernorts.
1968 wurden die Evangelische Gemeinschaft und die Methodistenkirche zur Evangelisch-methodistischen Kirche zusammengeschlossen.
Später schrumpfte die Gemeinde durch Wegzug und Tod einiger Mitarbeiter und Gemeindeglieder. Die Sänger, welche Sonntag für Sonntag ihren Dienst tun sollten, konnten nicht mehr. So fiel die Chorarbeit weg. Die Anzahl der Sonntagsschulkinder reduzierte sich auf ein Minimum, so dass auch diese Arbeit eingestellt wurde.
Im Jahr 1988 wurde als Einstieg in eine neue Kinderarbeit eine Kinderbibelwoche angeboten. Daraus entstand eine Kinderstunde. Bald sah man die Notwendigkeit, eine Jungschargruppe zu gründen. In den 90-er Jahren wurden monatlich Familiengottesdienste durchgeführt. Später fanden sie in größeren Abständen statt. Ebenfalls im Jahr 1988 entstand ein Jugendkreis mit den Jugendlichen vom Bezirk. Auch ein Teenykreis wurde angeboten.
Da es in Dußlingen seit längerem keine Bibelstunde mehr gab, und der Wunsch nach einer Gruppe für Erwachsene da war, leitete Pastor Herr Schert 1993 eine Bibelwoche zum Thema „Hoffnung“. Daraus entstand ein Gesprächskreis, der sich seither 14-tägig trifft.
Sommerfeste, Ausflüge, Veranstaltungen mit dem Arbeitskreis Eine-Welt, Gemeindefreizeiten und der Weltgebetstag der Frauen haben ihren festen Platz in der Gemeinde wieder eingenommen.
Im Jahr 2001 wurde die Kirche umfassend renoviert.
Inzwischen hat die Kirche vielen Veranstaltungen, Begegnungen und Ansprüchen Raum und Möglichkeiten geboten. Die Bedürfnisse eines zeitgemäßen Gemeindeangebotes konnte sie nicht mehr stillen, so hat man sich entschlossen den Standort in der Wilhelm-Herter-Straße zu verlassen. Die Kirche wird seither als Wohnhaus genutzt. In der Hechinger Straße 5 entstand ein neues Gemeindezentrum. Dieses wurde 2011 eingeweiht.
Infos finden Sie in der „Festschrift zur Einweihung“.