Horizonterweiterung
Andacht von Reiner Dauner
Liebe Brüder und Schwestern,
inzwischen etwas ungewohnt, so angeredet zu werden – oder? In meiner aktiven Zeit meines Pastoren-Dienstes war dies die sonntägliche Begrüßung im Gottesdienst. Fühlen wir uns innerlich mit unserem Nebensitzer im Gottesdienst noch so verbunden – wie innerhalb unserer Familie? In unserer Wohnung haben wir ein Bild aufgehängt (von Andreas Felger) mit dem Jesus-Wort „Einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder“ (Matth. 23,8). Was sollte sich ergeben, aus dieser Aussage? Ich kann dies hier nicht in allen Einzelheiten ausführen – aber möchte zwei Stichworte dazu nennen: Liebe – und Interesse am Nächsten! – Wer dies lebt und danach handelt macht eine interessante Erfahrung: Das eigene Leben wird dadurch erfüllter – reicher! Dies ist EINE Erfahrung meines Lebens. Und diese Erfahrung ist nicht begrenzt auf die Ortsgemeinde – sondern: Je mehr wir uns öffnen für seither unbekannte Christen, je öfter erleben wir eine Horizonterweiterung! – Gott hat mir reichlich Gelegenheit gegeben in meinem Leben durch meinen kirchlichen Dienst: Ich durfte 30 Jahre lang der deutsche Delegierte sein als „Regionalsekretär für Weltevangelisation“ beim World Methodist Council, WMC. So durfte ich z. B. predigen in Hong Kong, vor einer chinesischen Gemeinde, in Atlanta (USA), Johannesburg (Süd-Afrika), auf den Bahamas (an 3 Abenden), in Rio de Janeiro – um nur einige Orte zu nennen. (Wenn Sie mich fragen, wer dies alles bezahlt hat: es waren die Schwestern und Brüder unserer Gemeinden aus den USA.) Überall habe ich mich wohlgefühlt, wurde mit Liebe aufgenommen – und durfte dadurch Horizonterweiterung meines Lebens erfahren. Dazu gehört auch, dass ich an drei methodistischen Weltkonferenzen teilnehmen durfte, die alle 5 Jahre durchgeführt wurden: 1991 in Singapur, 1996 in Rio de Janeiro (Brasilien), 2001 in Brighton (England). Und nun werden wir alle, die diesen Bericht hier lesen, eingeladen, zur nächsten methodistischen Weltkonferenz zu kommen, die vom 14.-18. August 2024 im schwedischen Göteborg stattfindet. Wir haben als EmK einen Dachverband (World Methodist Council) von 76 methodistischen Mitgliedskirchen, die alle autonom arbeiten (um einige zu nennen: Korea, Malaysia, Brasilien, Canada, Australien, Tonga, Argentinien, Mexiko, Indien, China – mit insgesamt ca. 51 Millionen Mitgliedern). Nur wenige Beispiele meiner Erfahrungen in diesen Weltkonferenzen kann ich hier aus Platz-Gründen nennen: Bischof Dr. Paulo Lockmann aus Rio de Janeiro (Brasilien – 91.000 method. Mitglieder) berichtete, dass sie eine fahrbare Klinik gekauft haben mit einem praktischen Arzt ausgestattet der zugleich Evangelist ist, und mit einem Zahnarzt mit kleiner Ausstattung. Sie fahren mit dieser Klinik in die Favelas (Slums), wo Menschen kein Geld bezahlen können und dann kostenlos behandelt werden. Sie bieten an den Abenden evangelistische Veranstaltungen in diesem Gefährt an. Die Bilanz eines Monats: Der Arzt behandelte 269 Personen, der Zahnarzt 365, über 1000 nahmen an den evangelistischen Veranstaltungen teil und viele davon bekehrten sich zu Jesus Christus. – Emilio Castro, ein Teilnehmer, empfahl uns: „Ein Finger, der klar auf Jesus weist, das Lamm Gottes, ist der beste Dienst, den wir für unsere Welt heute leisten können.“
Weitere Informationen: worldmethodistcouncil.org.