mischen: possible – Mitmischen ist möglich

Bericht: Süddeutsche Jährliche Konferenz
Online-Konferenz | Karlsruhe 16.-20. Juni 2021
www.emk-sjk.de

Thema: mischen: possible – Mitmischen ist möglich

Dieses Thema hat uns theologisch und praktisch beschäftigt.

Im Eröffnungsgottesdienst am Mittwochabend, Thema: „Gott mischt sich ein!“, zeigte die neue Superintendentin Dorothea Lorenz in ihrer Predigt das Einmischen Gottes in unserer Welt am Beispiel von Mose am brennenden Dornbusch in der Wüste auf. Sie sprach von Gottesland und Menschenland, die ganz nah beieinander liegen. Wir sind von Gott beauftragt, uns einzumischen und er legt seinen Segen darauf.

Am Donnerstagmorgen ermutigte uns Bischof Harald Rückert in der Andacht mit dem Gleichnis vom Sauerteig, unserem Auftrag nachzukommen. Eine kleine Menge Sauerteig unter ein großes Quantum Mehl durchsäuert mit der Zeit den ganzen Teig. Der Sauerteig muss untergemengt werden, ohne Mehl bewirkt er nichts. Wir müssen uns untermischen in dieser Welt, damit das Reich Gottes wirksam werden kann.

Die Andacht am 2. Tag zum Thema: „Abmischen“ wurde von Pastorin Anne Oberkampf zu Apg. 10 gehalten. Jesus hat neu abgemischt. Petrus musste nach seinem Alptraum – dem Tuch mit den unreinen Tieren, die er essen soll, was er zuerst strickt ablehnt – neu Abmischen und zu dem Heiden Cornelius gehen.

Am Samstag hat Ernst Ulrich von Weizsäcker in seinem Vortrag: „Klimawandel: Vorsorge, aber nicht Angst!“ zum neu Mischen angeregt. Anhand der leeren und der vollen Welt stellte er unsere Weltwirtschaft in Frage. Im gleichen Maße wie das Bruttoinlandsprodukt ansteigt, steigt auch der CO2 Ausstoß – das bedeutet: Das Gegenteil von immer mehr ist angesagt. Aber das wollen wir nicht hören, weil es so schmerzhaft ist. Es reicht eben nicht aus, sich nur mit der Energiewirtschaft zu beschäftigen. Wir müssen auch die Kreislaufwirtschaft/Landwirtschaft mit einbeziehen, um dem Problem des Klimawandels beizukommen. Sein Rat an die Christen: Demut und Zuhören sind angezeigt. Mutig und Bescheiden unterwegs sein, handeln mit Gottes Hilfe!

Unter www.emk-sjk.de findet ihr vieles zum Nachlesen und Nachhören.

Wo mischen wir als EmK ganz praktisch mit:

  • Im AGFS (Ausschuss Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung) wurde die Schöpfungsleiter vorgestellt. Mit ihr sollen Gemeinden eingeladen werden, zuerst in der Bibel den Auftrag zu entdecken und dann ins Tun zu kommen. Ziel ist eine klimaneutrale Kirche. Wir brauchen kleine Gruppen, die ihren Lebensstil ändern, um so andere zum Nachdenken zu bringen – Sauerteig!
  • Der AöBiD (Ausschuss ökumenische Beziehungen und interreligiöser Dialog) hat sich mit einem Seminartag in Kooperation mit dem Bildungswerk zum Thema Antisemitismus eingemischt, zum Thema Rassismus mit einem Positionspapier.
  • Der AÖA (Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit) berichtete von Personalveränderungen im Bereich von Radio m. Anstelle von Dagmar Köhring, der bisherigen Leiterin, bekommt Pastor Stefan Reinhardt eine 50 %-Dienstzuweisung für die Rundfunkarbeit.
  • Im AdA (Ausschuss diakonische Aufgaben) wurden die vielen Werke (Martha-Maria, Bethanienstiftung, …) vorgestellt, die nach wie vor wachsen und mehr Aufgaben übernehmen. Die Mitarbeitenden waren im vergangenen Jahr sehr von der Pandemie belastet und ihnen wurde ausdrücklich für den zusätzlichen Einsatz gedankt. Der Schwerpunkt soll ab September 2021 auf die Kindergartenarbeit gelegt werden. Hans-Martin Niethammer ist Nachfolger von Andreas Cramer im Diakoniewerk Bethanien.
  • AMiZ (Ausschuss Mission und internationale Zusammenarbeit): Hier wurde Oikocredit vorgestellt und beworben. Eine Genossenschaft mit dem Ziel der Entwicklungsförderung durch Kreditvergabe an kleine Unternehmen benachteiligter Menschen – zur Verringerung von Armut und Vermeidung von Hunger. Bezirke, Kleingruppen und Einzelpersonen können Mitglied werden. Die Mindestanlagesumme beträgt 200 Euro.
  • Familie Härtner kehrt nach 7 Jahren aus Mosambik zurück, Familie Schmidt (Malawi) ist im Juli auf Heimaturlaub und berichtet in den Gemeinden. Familie Buchold (OJK) bereitet sich gerade auf einen Einsatz in Südafrika vor.
  • Finanziell gab es zwar keinen Einbruch bei den Spenden, aber die Länder in diesen Regionen sind ungleich stärker von der Pandemie ge- und betroffen und so hat sich die finanzielle Situation deutlich verschlechtert.

Neu mischen innerhalb der Kirche:

  • Stichwort: „Zukunftswerkstatt“! Wie strukturieren wir unsere Kirche mit immer kleiner werdenden Gemeinden, weniger Gliedern und weniger Pastorinnen und Pastoren? Wie können Zusammenlegungen von Bezirken und Regionalisierung gelingen? Wie können Laien/Ehrenamtliche gewonnen und motiviert werden, mehr Verantwortung zu übernehmen? Wie wird sich das Pastoren:innen-Bild verändern? Hirte, Manager, Teamleiter, Führungskraft oder welche Kernkompetenz ist gewollt und gebraucht?
  • Auch die Pandemie und ihre Auswirkungen konnte nicht ausgeklammert werden. Spannend dabei war, dass auch die Jugendlichen, die eine Umfrage in ihrer Altersgruppe durchgeführt haben, so bald wie möglich in Präsenzformate zurück möchten.
  • Der AEB (Ausschuss Erwachsenenbildung) hat sich mit den vielfältigen Lebensentwürfen der Jungen Erwachsenen beschäftigt und damit, wie diese besser eingebunden werden können und mehr auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden kann. Es wurde der Antrag verabschiedet, dass sich die Gemeinden in ihren Gremien (GV/BK) regelmäßig darüber Gedanken machen und eine Junge-Erwachsenen-Quote einführen sollen.

Personalia:

Im Abschlussgottesdienst wurden Pastorin Almuth Zipf und Pastor David Schwarz ordiniert. Darüber hinaus gab es weitere Personalentscheidungen: Zwei Frauen und vier Männer wurden auf Probe in den pastoralen Dienst aufgenommen, zwei Personen wurden als Lokalpastoren aufgenommen und vier Personen nehmen ihr einjähriges Praktikum für den Start in den pastoralen Dienst auf. Mit Erreichen der Altersgrenze oder aus gesundheitlichen Gründen gehen fünf Pastoren in den Ruhestand – u. a. Wolfgang Rieker und Hans Ulrich Hofmann.

Im Gedächtnisgottesdienst am Freitagabend wurde zahlreicher Verstorbener gedacht, u. a. Wilhelm Kiemle (Pastor bei uns von 1964-71), Hannelore Christner (Frauenwerk), Tabea Wagner und Ruth Kuhnke.

Bestätigt wurde die neue Dienstzuweisung von Pastor Wolf-Dieter Keßler nach Albstadt (Ebingen/Tailfingen) und die von Matthias Althöfer ab März 2022 als Praktikant auf unseren Bezirk.

Eure Laienvertreter:in Andreas König und Doris Rieker