Zur Ruhe kommen

Zur Ruhe kommen

Viele freuen sich auf die Ferien- und Urlaubszeit. Ich habe nachgeschaut: Das Wort „Urlaub“ stammt aus dem althochdeutschen „urloup“ und heißt so viel wie „die Erlaubnis (wegzugehen)“. So baten im Hochmittelalter Ritter ihren Lehnsherren um „urloup“. Das Wort „Ferien“ kommt aus dem alten Rom. Mit „Feriae“ wurden die Fest- oder heiligen Ruhetage bezeichnet, an denen keine öffentlichen oder privaten Geschäfte betrieben werden durften.
Urlaub und Ferien, also die Zeit, in der viele zur Ruhe kommen wollen, sich auf eine Zeit des Erholens, des Regenerierens und des Kräfteschöpfens freuen. Auf die Zeit, in der man auf andere Gedanken kommt. – Was für ein Vorrecht!
Die Vokabeln „Urlaub, Ferien, Erholung“ finden sich in der Bibel alle nicht. Oder könnt ihr euch vorstellen, dass Abraham und Mose in den Urlaub fuhren, Jesus und die Apostel Ferien hatten? Zu jener Zeit sprach man nicht von Ferien, Urlaub oder Erholung. Man nannte es Ruhe. Im Neuen Testament finden sich drei verschiedene Worte dafür.
1. Das erste Wort steht für Aufhören und Lassen. Gelingt es mir, in den Ferien das lassen zu können, was ich sonst immer tue?
2. Das zweite Wort akzentuiert das zur Ruhe kommen. Kann ich mich auf eines konzentrieren? Kann ich schweigen? Finde ich in eine innere Ruhe hinein? Gelingt es mir, Aktivität zu reduzieren?
3. Das dritte Wort: an einen (anderen) Ort gehen, an dem ich zur Ruhe komme. Für viele der Grund, in ihrem Urlaub an einen anderen Ort zu reisen.
In Zeiten der Ruhe steckt die Chance, mich und mein Leben anzuschauen. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine schöne Urlaubszeit; auch denen, die zu Hause bleiben (müssen/wollen). Mögt auch ihr: Aufhören und Lassen, zur Ruhe kommen, Orte finden, an denen ihr neue Kraft schöpft.
Bis wir uns ausgeruht wiedersehen.

Euer
Pastor Frank Mader